Prädikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Ein Schild weist die Europa-Berufsschule nun als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aus. Der Regionalkoordinator des Projekts, Thomas Kraus (links), und Schirmherr (damals) Oberbürgermeister Kurt Seggewiß (rechts) übergaben die dazugehörige Urkunde. Stellvertretend für die Schuler an Mireya Loew und Daniel Voxbrunner.

Ein Pradikat als Ansporn: Einsatz gegen Diskriminierung: Selbstverpflichtung der Europa-Berufsschule

Es trifft doch eh immer nur die anderen. Oder? In einem Film hatten sich in 2012 Schüler/innen der Europa-Berufsschule mit den verschiedensten Facetten von Diskriminierung auseinandergesetzt. Und in dem Film in Eigenproduktion ging es nicht nur um die mehr oder minder offene Herabsetzung von Schülern mit auslandischen Wurzeln. In Interviews erzählten auch alle übrigen Schuler, dass sie wegen den verschiedensten Dingen schon einmal diskriminiert wurden. Immerhin blieb es nicht bei dieser tristen Bestandsaufnahme.

Im Gegenteil: Der Film war der Startschuss dafür, dass sich die Europa-Berufsschule – angespornt von den Lehrern Tamara Schildwachter-Reil und Achim Neupert sowie der 12. Klasse aus dem Bereich Einzelhandel – um das Pradikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bewarb. Mit Erfolg. Seit September 2012 darf sich das Berufliche Schulzentrum Weiden i.d. OPf. offiziell mit dem Titel schmucken.

Hinter dem Pradikat steckt ein Projekt der Berliner Aktion Courage e.V., dem inzwischen zahlreiche Schulen – darunter auch weitere aus Weiden – angehören. Um dabei zu sein, müssen Schulen unter anderem Unterschriftenlisten einreichen, in denen sich Jugendlichen und Personal verpflichten, gegen Rassismus und gegen alle Formen von Diskriminierung anzukämpfen. Die nötige Zahl der Unterschriften war rasch zusammen. Aber damit ist das Projekt ja nicht abgeschlossen. Die Verpflichtung soll weiter mit Leben gefüllt werden.

Die Schulleitung sprach von „einer Daueraufgabe“, die „wir ernst nehmen wollen“. Denn vielleicht „ist der Schulalltag nicht gekennzeichnet durch offenen Rassismus“, dennoch gebe es auch hier Diskriminierung. „Wir sind stolz“ auf die Auszeichnung, „aber wir sind noch lange nicht am Ziel“.

Ähnlich äußerte sich der Schirmherr des Projekts, damals Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, der zusammen mit „Weiden ist bunt“-Sprecher Veit Wagner zur Verleihung gekommen war. Das Prädikat „steht wunderbar in Einklang mit der Europa-Berufsschule“, lobte Seggewiß. Gleichzeitig sei eine couragierte Schule „keine Selbstverständlichkeit“. Aber dringend notwendig.

Aktiv wurden bei der Verleihung erst einmal zehn Berufsschüler, fast alle mit ausländischen Wurzeln, die sich in „ihren“ Sprachen vorstellten. Ein schöner Vielklang – und deswegen war es auch „wichtig zu zeigen, dass wir alle gleich sind“. So begründete Mireya Loew, stellvertretend für die Schuler, warum sie das Projekt vorangetrieben habe. Ihr früherer Klassenkamerad Daniel Voxbrunner blickte lieber in die Zukunft: Er hoffe, dass sich die Schule auch in Zukunft gegen Diskriminierung einsetze, „weil wir bis jetzt auf einem super Weg sind.“

Weitere Initiativen und Projekte hierzu am Beruflichen Schulzentrum Weiden i.d.OPf.: