Herzlich Willkommen auf der Seite der Umweltschutzbeauftragten

Im Rahmen der Schulentwicklung soll eine Bildung für nachhaltige Entwicklung vorangebracht werden. Dabei sollen globale Zusammenhänge und Herausforderungen wie der Klimawandel, der Schutz der Biodiversität oder globale Gerechtigkeit zukunftsfähig vermittelt werden. Begründet wird dies durch das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG):

  • Oberste Bildungsziele sind […] Verantwortungsbewusstsein für Natur, Umwelt, Artenschutz und Artenvielfalt (Artikel 1 Absatz 1 Satz 3 BayEUG).
  • Die Schulen haben insbesondere die Aufgabe, […] Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und Verständnis für die Zusammenhänge nachhaltiger Entwicklung, gesunder Ernährung und verantwortungsvoller landwirtschaftlicher Erzeugung zu wecken (Artikel 2 Absatz 1 BayEUG).

Erfreulicherweise haben wir für das Schuljahr 2019/2020 erstmalig die Auszeichnung zur „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“ erhalten. Die erneute Auszeichnung im Folgejahr bestätigte unsere Arbeit. 

Um die Schüleraktivität in diesem Bereich zu erhöhen, wurde zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 die Umwelt AG gegründet. Die in der Umwelt AG freiwillig engagierten Schülerinnen und Schüler haben an zahlreichen Projekten mitgewirkt. Neben der Umwelt AG werden auch gemeinsam mit der SMV einige Projekte vorangebracht. Zudem werden je nach Möglichkeit externe Partner in die Projekte mit eingebunden. 

Zur Stärkung des Umweltbewusstseins und zur Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung werden pro Schuljahr Workshops und/ oder Ausstellungen mit externen Partnern organisiert. Darüber hinaus werden Themenbereiche für Bildung für nachhaltige Entwicklung an geeigneter Stelle in den Unterricht integriert.

Im Folgenden finden Sie einige Informationen zur Umwelt-AG und den einzelnen Projekten.

Ansprechpartnerin

StRin Stefanie Hösl

Staatliches Berufliches Schulzentrum Weiden i.d.OPf.
Europa-Berufsschule, (Raum 406)
Stockerhutweg 52, 92637 Weiden i.d.OPf.

Tel. 0961/206-1191 oder -1200
E-Mail: stefanie.hoesl(at)eu-bs.de

Aktuelles

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Handysammelbox – Die zweite Chance für Handys und Smartphones

3 Tonnen Gold, 32 Tonnen Silber, 474 Tonnen Kobalt, 1 Tonne Palladium und 1.086 Tonnen Kupfer lagern in den deutschen Schubläden. Diese wertvollen Rohstoffe befinden sich in ausgedienten oder kaputten Mobiltelefonen. Aktuell geht man von rund 200 Millionen „Schubladen-Handys“ allein in Deutschland aus. Das sind Mobiltelefone, die aufgrund kurzer Nutzungsdauer in den Schubladen verschwinden.

Mithilfe der Handysammelboxen möchten wir erreichen, dass möglichst viele Mobiltelefone recycelt werden. Dadurch können die wertvollen Rohstoffe wieder in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden, um Natur und Umwelt zu entlasten.

Tipps zur Ressourcenschonung:

  1. Nutzen Sie Ihr Handy oder Smartphone möglichst lange.
  2. Geben Sie Ihrem altem Mobiltelefon die Chance auf ein zweites Leben oder ein fachgerechtes Recycling. Nutzen Sie hierfür unsere Sammelboxen

Auszeichnung zur Umweltschule 2020/2021

Das Berufliche Schulzentrum hat für das Schuljahr 2020/2021 erneut die Auszeichnung „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“ erhalten. Für die Auszeichnung zur „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“ haben wir die zwei Handlungsfelder „Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung und klimafreundliche Ernährung“ und „Kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit“ bearbeitet. Bewertet wurden die eingereichten Aktivitäten von einer Jury. Diese besteht aus Vertreter*innen

  • des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Kultus
  • des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus
  • der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen ALP
  • des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV)

Die Bearbeitung des Handlungsfeldes „Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung und klimafreundliche Ernährung“ wurde durch die Umwelt AG initiiert. Anlass hierfür war, dass laut UN-Erfahrungsbericht von 2019 rund 821 Millionen Menschen chronisch unterernährt sind, etwa zwei Milliarden zudem an „verstecktem Hunger“ leiden und jedes Jahr etwa 2,6 Millionen Kinder an den Folgen von Unterernährung sterben, während wir in Deutschland jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel wegwerfen. Die Umwelt AG hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung zu leisten, sondern gleichzeitig Bedürftige in Weiden zu unterstützen. Um dies zu erreichen, wurden Lebensmittel haltbargemacht und bei einem Adventsmarkt in der Schule verkauft. Unterstützt wurde die Umwelt AG durch die Praktikantinnen und Praktikanten der FOSBOS Weiden im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung. Diese haben vor dem Adventsmarkt bereits Vorbestellungen einzelner Klassen angenommen und abgewickelt. Aufgrund der Schulschließungen im Dezember 2020 konnte der Adventsmarkt nicht wie geplant durchgeführt werden. Erfreulicherweise kam bereits vor dem Adventsmarkt durch die Vorbestellungen eine ansprechende Geldsumme zustande. Die noch vorrätigen haltbargemachten Lebensmittel wurden zusätzlich zu der Geldsumme gespendet. So wurde ein Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung geleistet und parallel dazu die Bedürftigen in Weiden unterstützt.

Das zweite Handlungsfeld „Kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit“ wurde von einer Vielzahl an beteiligten Klassen, Lehrkräften und Abteilungen beziehungsweise Fachbereichen bearbeitet. Hier zeigt sich, dass bereits in vielen Bereichen in der Schule nachhaltig gearbeitet wird und Schülerinnen und Schüler entsprechend sensibilisiert werden. Zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 haben einige Schülerinnen und Schüler des Ausbildungsberufes Kaufmann/ -frau für Büromanagement und die Juniorbotschafter am Planspiel des Europäischen Parlaments zum Thema „Zero-Waste – Die EU im Kampf gegen den Plastikmüll“ teilgenommen. Kern des Planspiels war der Vorschlag für eine „Verordnung über die Vermeidung, Wiederverwertung und den Export von Kunststoffabfällen in der EU“. Der fiktive Verordnungsvorschlag ist gegenüber der Realität stark vereinfacht und umfasst drei Streitpunkte:

  1. ein Verbot von Plastikverpackungen für Obst und Gemüse,
  2. eine verpflichtende Recyclingquote für Plastikabfälle, sowie
  3. die Beschränkung des Exports von Plastikabfällen in Drittländer.

Für jeden Artikel gab es drei denkbare Optionen und die Möglichkeit, im Rahmen der Planspielverhandlungen zu weiterführenden Kompromissen zu kommen.

Die Auszubildenden im Beruf Bankkaufmann/ -frau haben Videoclips zum Thema „Verpackungen – Müll, Werbung, Schutz?“ erstellt. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Verbraucherbildung Bayern, bei der ein Video zudem zur Auszeichnung zur Verbraucherschule Bayern eingereicht wurde. Zusätzlich wurde eine Ideensammlung erstellt, um Maßnahmen gegen Verpackungsmüll zu ergreifen.

Schulübergreifend fand die Karikaturenausstellung „Glänzende Aussichten“ statt. Hierbei handelt es sich um eine Wanderausstellung von Misereor zu folgenden Themenbereichen: Klimawandel, Flucht, Konsum und Lebensstil, Autofahren/ Mobilität, Energie, Fleischkonsum und Ernährung, Hunger und Durst, Müllhalde Meer/ Plastik. Diese war in der Pausenhalle ausgestellt und somit für alle Lernenden des Beruflichen Schulzentrums und für dessen Gäste zugänglich.  Durch die Karikaturen konnten den SuS auf witzige, verblüffende und manchmal erschreckende Weise die Widersprüche gezeigt werden, wie sie im persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Handeln sichtbar werden und zum innezuhalten, umzudenken, anzupacken und zu ändern ermutigt werden, sei es auch in kleinen Bereichen.

Die Abteilung Bau- und Holztechnik zeichnet sich durch durchgehenden nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Holz aus. Die Schreiner verwenden Holzabschnitte wieder und haben zum Beispiel ein Vogelhäuschen aus Restholz gebaut. Die Zimmerer kaufen das Holz bei einem nahegelegenen Sägewerk regional ein, welches außerdem nur einheimisches und regionales Holz fällt. Das Holz wird für Möbelstücke in der Schule und Werkstücke der Schülerinnen und Schüler verwendet. Bei der Herstellung der Möbelstücke und Werkstücke entsteht kein Abfall, denn die Sägespäne wird zu Pellets gepresst und die Restholzstücke werden verarbeitet oder thermisch genutzt.

Der Fachbereich Sport hat die Teilnahme am Stadtradln 2021 initiiert. Hierbei handelt es sich um einen Wettbewerb der Stadt für Fitness und Umweltschutz. Durch die teilnehmenden Lehrkräfte und Lernenden konnten insgesamt 1.700 km mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Dies führte zu einer Einsparung von über 250 kg CO2.

Die Abteilung Integration hat zusammen mit den Abteilungen Kfz, Metalltechnik und Elektrotechnik eine alte "Ape" der Firma Piaggio (Jahr 1967) restauriert und instandgesetzt. Unter anderem wurde ein Elektroantrieb eingebaut und ein Bücherregalaufbau gebaut. Ziel ist, die Ape als Tauschplattform für Bücher an verschiedenen Standorten zu nutzen. Darüber hinaus fand bereits im Vorfeld Upcycling von Fahrrädern statt. Diese wurden anschließend den beteiligten Schülerinnen und Schülern geschenkt.

Außerdem hat der Fachbereich Englisch und einige weitere Lehrkräfte mit ausgewählten Klassen an den Global Action Days teilgenommen. Hier wurden umweltbezogene Aktionen in der Sprache Englisch an die Lernenden weitergegeben, welche es zu bearbeiten galt.

Die oben genannten Abteilungen und Fachbereiche mit den Aktionen sind beispielhaft aufgeführt und nicht als vollständig anzusehen. Die anderen Abteilungen und Fachbereiche engagieren sich ebenfalls im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit und nur aufgrund der Übersichtlichkeit nicht einzeln aufgelistet.

Ich freue mich auf zahlreiche weitere Aktionen am Beruflichen Schulzentrum Weiden mit möglichst vielen Beteiligten der gesamten Schulfamilie, um schrittweise immer nachhaltiger zu werden.

Teilnahme am 69. Europäischen Wettbewerb 2022

Unter dem Motto „Nächster Halt: Nachhaltigkeit“ startete der 69. Europäische Wettbewerb 2022. Dieser fragt nach unserem ökologischen Fußabdruck in Europa: Was können Kinder an ihren Schulen konkret für den Umweltschutz tun? Was macht eine Landwirtschaft aus, in der es Menschen, Tieren und Pflanzen gleichermaßen gut geht? Wie lassen sich Nahrungsmittel und andere Produkte so produzieren, dass möglichst wenig Ressourcen verbraucht werden? Was sollten wir in Zukunft in Europa anders machen?

Kinder und Jugendliche jeden Alters und aus allen Schulformen waren eingeladen, ihre Gedanken kreativ zu präsentieren: Ob als Collage oder Gemälde, in Videos oder selbst programmierten Apps, Hip-Hop-Songs oder Podcasts, Poetry Slams oder Gedichten – der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt!

Aufgrund des Alters der Schülerinnen und Schüler am Beruflichen Schulzentrum, standen folgende Themen zur Auswahl:

  • „Greenwashing“: Wie nachhaltig sind die europäische Wirtschaft und Gesellschaft wirklich? Decken Sie auf.
  • „Mach mal minimal!“: Was brauchen wir Europäerinnen und Europäer wirklich und auf was können wir verzichten? Setzen Sie Ihre Must-Haves gekonnt in Szene!
  • „Alles für wenige Euro: Schrank, Shirt und Schnitzel.“: Oft spiegeln die Preise nicht die wahren Kosten eines Produktes wider. Die Folgen für Mensch und Umwelt werden nicht kalkuliert. Zeigen Sie den wahren Wert der Dinge.

Als Sonderaufgabe stand der „Neustart in Europa“ zur Bearbeitung bereit: Die Pandemie hat uns viel genommen, aber auch einiges gelehrt. Was sollten wir in Zukunft anders machen in Europa?

Am Wettbewerb hat unter anderem die Klasse WBM10b teilgenommen, welche die Themen im Fach Deutsch in Form von Erklärvideos aufbereitete.

Start von Recycling und Mülltrennung

Im Schuljahr 2021/2022 wurde ein erster wichtiger Schritt in Richtung effiziente Mülltrennung gestartet. Hierfür wurde ein Mülltrennungssystem angeschafft, um separat für den Restmüll, den gelben Sack und den Papiermüll zu sammeln. Dieses System soll in Zukunft flächendeckend im Beruflichen Schulzentrum etabliert werden. Zudem wird die "Pfandtonne" der SMV erweitert, um die Sammlung von Pfandflaschen effizient zu gestalten. Desweiteren gibt es einen Sammelbehälter für ausgediente Handys und Smartphones.   

Darüber hinaus werden seit diesem Schuljahr die Tonerkartuschen recycelt. In Europa wandern jährlich über 250 Millionen leere Tintenpatronen und Toner in den Hausmüll oder werden als Sondermüll entsorgt. Bei diesen Tintenpatronen für InkJet-Drucker und Toner, für Laserdrucker, Faxgeräte und Kopierer handelt es sich aber um hochwertige Bauteile, die viel zu schade sind, um sie wegzuwerfen. Durch das Recycling werden diese Bauteile als wiederaufbereitete Druckerpatronen dem Markt wieder zugeführt. Ressourcen werden geschont und Müll wird vermieden. Ein sehr großer Dank gilt hier Joachim Reng. Er hat Toner-Sammelboxen organisiert, die regelmäßig abgeholt und dem Recycling zugeführt werden.

Europa.Werkstatt.Klima - Wie können wir Europäische Klimapolitik gestalten?

Die Europäischen Klimaziele sind groß gesteckt: Mit dem „Green Deal“ soll Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden. Um dies zu erreichen, hat die Europäische Akademie Bayern e.V. eine bayernweite Workshop-Reihe entwickelt, in welcher mit den Schülerinnen und Schülern Ziele und Visionen für ein „grünes“ Europa erarbeitet werden sollen, denn: Es ist ihr künftiger Lebensraum, der vom Klimawandel bedroht ist. Um das Zukunftsthema EU-Klimaschutz in unsere Klassenzimmer zu bringen, haben wir im Oktober 2021 Jan-Philipp Neetz von der Europäischen Akademie Bayern e.V. eingeladen, um den Workshop am Beruflichen Schulzentrum Weiden in den Klassen WBM 10b und WBM 11b durchzuführen.

Im Zentrum der Workshops steht der Blick über den nationalen Tellerrand: Wie funktioniert die EU und welchen Einfluss hat sie in Sachen Klimapolitik? Was machen andere europäische Länder gegen der Klimawandel? Und was kann jeder Einzelne überhaupt bewirken? Im ersten Teil des Workshops haben die Schülerinnen und Schüler fundamentale theoretische Kenntnisse zur EU erlangt. Darauf aufbauend, lernten die Lernenden anhand von Länderprofilen, Gruppenarbeiten und digitalen Lernbausteinen die unterschiedlichen Voraussetzungen der EU-Mitgliedsstaaten kennen und setzen sich mit der Ausgestaltung derer Klimapolitik auseinander. Mit interaktiven Methoden untersuchten sie die Interessen gesellschaftlicher und politischer Gruppierungen, erarbeiteten Vorschläge für die Zukunft Europäischer Klima- und Umweltpolitik und entdeckten zudem lokale Partizipationsmöglichkeiten.

Darüber hinaus haben die Schülerinnen und Schüler ihren Konsum reflektiert. Zunächst wurden ihnen je zwei Substitutionsgüter gezeigt, bei welchen sie begründet entscheiden sollten, welches davon jeweils klimaschädlicher ist. Danach wurden den Lernenden Aussagen gezeigt, welchen sie zustimmen konnten oder nicht. Beispielsweise sollten laut einer Aussage die Flugpreise erhöht werden. In der Diskussion haben die Schülerinnen und Schüler geäußert, dass dies zwar klimaförderlich ist, aber ungerecht für Geringverdiener ist. Somit wurden die Lernenden zusätzlich vor ein gesellschaftliches Dilemma gestellt, welches durch gezielte Wertevermittlung gelöst werden sollte.

Abschließend wurden Ideen gesammelt, wie die Schülerinnen und Schüler im eigenen Umfeld zur Erreichung der Klimaziele beitragen können. Dominierend war die Forderung nach regionalem und saisonalem Konsum, die Beachtung von Fairtrade und die Nutzung des ÖPNV, unter der Voraussetzung einer Reduzierung der Fahrkosten.

Durch diesen Workshop haben die Lernenden zum einen gelernt, wie Klimapolitik in der EU funktioniert. Zudem wurde den Schülerinnen und Schüler vermittelt, Verantwortung für sich selbst, gegenüber Natur und Umwelt und für heutige und nachfolgende Generationen zu übernehmen und dabei die eigenen Lebensgrundlagen nicht zu gefährden. Mithilfe der Kombination von Faktenwissen und Wertebildung hat dieser Workshop einen großen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung geleistet und wurde von den Klassen als gewinnbringend empfunden.

Karikaturenausstellung „Glänzende Aussichten“

Angesichts von Armut und Hunger, von großen Katastrophen und kleinen alltäglichen Ungerechtigkeiten kann uns häufig das Lachen vergehen.

In der Ausstellung „Glänzende Aussichten“ wagen 40 Karikaturistinnen und Karikaturisten einen überraschend anderen und kritischen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit zu folgenden Themenbereichen:

Klimawandel, Flucht, Konsum und Lebensstil, Autofahren/ Mobilität, Energie, Fleischkonsum und Ernährung, Hunger und Durst, Müllhalde Meer/ Plastik

Auf witzige, verblüffende und manchmal erschreckende Weise zeigen die Karikaturen Widersprüche, wie sie im persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Handeln sichtbar werden. Sie regen zum Nachdenken an über die Abgründe unseres individuellen Verhaltens, aber auch über die großen weltpolitischen Zusammenhänge.

Die Ausstellung ermutigt innezuhalten, umzudenken, anzupacken und zu ändern, was geändert werden muss – gerade in den kleinen, oft banalen Dingen, die unseren Alltag und unser Handeln prägen.

Die nachfolgenden Ausführungen geben Ihnen einen Einblick in die Ausstellung:

Das Thema Flucht bewegt uns alle sehr.  Wir fordern im Ausland Menschenrechte ein und schotten uns gegen Flüchtlinge ab:  Am Strand fragt ein Amtsträger mit dem Boot ankommende Flüchtlinge. „Können Sie nächste Woche nochmal wiederkommen? Wir wissen noch nicht, wie wir Ihnen helfen können.“

 Wir kritisieren die Konsumgesellschaft, kaufen aber kräftig weiter ein: „Warum weinst du denn, mein Kleiner?“, fragt die Großmutter ihren Enkel vor dem Schaufenster des Spielwarengeschäfts. „Ich hab das alles schon!“

Wir beklagen den Hunger in der Welt, während an der Agrarbörse mit Nahrungsmittelpreisen spekuliert wird: „Man wirft nicht mit Würstchen!“, ermahnt eine Mutter ihr Kleinkind. „Dafür musste ein Schweinchen ganz viel Soja fressen und viele arme Kinder mussten tagelang hungern!“

Solche Perspektiven können uns zu Schmunzeln und Kopfschütteln veranlassen und vielleicht auch zu ein wenig Selbstreflektion.  Auch wenn uns zuweilen das Lachen im Halse stecken bleiben mag - ein herzhaftes Lachen hilft oft mehr als ein erhobener Zeigefinger.

Gerade weil die Karikaturen uns zum Lachen bringen, regen Sie uns zum Nachdenken an und fordern zum Einsatz für Veränderung auf.

Die Ausstellung ist in einer Kooperation des Erzbistums Bamberg mit Misereor, dem Entwicklungshilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland. Die Ausstellung Glänzende Aussichten tourt seit ihrer Eröffnung von einem Ausstellungsort zum nächsten und ist lange Zeit im Voraus ausgebucht. Umso mehr freue ich mich, dass wir die Karikaturen in der Europa-Berufsschule ausstellen können.

Am 26.04.2021 wurden die Ausstellung mit einer Online-Vernissage eröffnet. Moderiert wurde die Vernissage durch die Umweltschutzbeauftragte Stefanie Hösl, welche die Ausstellung bereits im Vorfeld organisierte. Ein großer Dank gilt den Rednern der Vernissage. Herr Weilhammer äußerte in seiner Begrüßung: „Die Bilder machen auf die Widersprüche in unserer Lebensweise aufmerksam.“

Der erste Grußwortsprecher Herr Oberbürgermeister Jens Meyer meint: „Die Ausstellung regt zum Nachdenken an“. Außerdem stellt Meyer heraus, dass es „nicht nur um Hilfestellungen für die Dritte Welt geht. Es geht auch um Deutschland, um Europa, es geht auch um Weiden, um die Oberpfalz. Es geht darum, wie wir uns einsetzen für unsere Umwelt, welches Bewusstsein wir uns selber schaffen.“ Zudem stellt er heraus: „Der Humor lässt uns die Dinge dabei auch aus einer anderen Perspektive betrachten und er ermutigt uns dazu, die Dinge zu ändern, die wir ändern müssen.“

Bei der zweiten Grußwortsprecherin Frau Landtagsabgeordneten Anna Schwamberger „lässt die Ausstellung das grüne Herz höherschlagen“. Sie betont, dass „schon kleine Elemente helfen, den Klimawandel zu stoppen“.

Um einen vertieften Einblick in die Ausstellung zu erhalten, erläuterte Frau Barbara Schmidt als Vertreterin von Misereor die Ziele und Inhalte der Ausstellung. Sie stellte fest, „dass einem beim Blick auf die Bilder das Lachen vergehen kann“ und die Ausstellung „die dunkle Seite unseres Lebensstils“ zeige. Schmidt betont, „es ist schwer unser Leben zu verändern, obwohl wir das Wissen über die Folgen unseres Verhaltens haben“. Dabei müssen wir uns allerdings zwischen „einer enkeltauglichen oder enkelfeindlichen Zukunft“ entscheiden. Des Weiteren stellt Schmidt dar, dass „ein über Jahrmillionen ausdifferenziertes System“ auf der Erde gefährdet sei. So habe „der brennende Regenwald im Amazonas auch etwas mit uns zu tun“. Darüber hinaus „gebe es 795 Millionen Menschen, die hungerten, obwohl Nahrungsmittel für 12 Milliarden Menschen produziert würden“.  

Im Ausstellungszeitraum vom 26.04.2021 bis zum 23.05.2021 hatten einzelne Besucher die Möglichkeit, die Ausstellung unter Einhaltung der Hygieneregeln zu besuchen. Externe Schulklassen wurden um Anmeldung im Sekretariat gebeten. Die hauseigenen Klassen konnten mithilfe der Karikaturen die verschiedenen Themenbereiche und Karikaturen im Unterricht diskutieren.

Insbesondere in der aktuellen herausfordernden Situation ist es umso bemerkenswerter, dass die Karikaturen in der Europa-Berufsschule ausgestellt werden konnten und eine Vernissage in Form einer Online-Veranstaltung stattfand. Hier gilt ein sehr großer Dank allen Redner der Online-Vernissage, sei es mittels Videobotschaft oder einer Live-Schaltung. Ein großer Dank geht auch an alle Personen, die im Hintergrund an der Ausstellung mitgearbeitet haben. Erst dadurch konnte die Ausstellung zu einem Erfolg werden. Ein letzter Dank gebührt allen Kolleginnen und Kollegen, welche die Karikaturenausstellung im Unterricht eingesetzt haben, um möglichst viele Schülerinnen und Schüler auf die Probleme unserer Zeit aufmerksam zu machen. Mithilfe von Reflexionen, Diskussionen oder Perspektivwechseln wurde die Wertebildung aktiviert, was idealerweise zu einem Umdenken bei den Schülerinnen und Schülern geführt hat.  

Stefanie Hösl

Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung und klimafreundliche Ernährung

Während laut UN-Erfahrungsbericht von 2019 rund 821 Millionen Menschen chronisch unterernährt sind (11 Prozent der Weltbevölkerung), etwa zwei Milliarden zudem an „verstecktem Hunger“ leiden (Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen) und jedes Jahr laut Schätzungen etwa 2,6 Millionen Kinder an den Folgen von Unterernährung sterben, werfen wir in Deutschland jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weg. Das entspricht 440.000 LKW. Diese Problematik haben wir als Anlass genommen, Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung auf den Weg zu bringen. Dies unterstützt auf regionaler Ebene das globale Entwicklungsziel, den Hunger weltweit zu beenden und Ernährungssicherheit zu erreichen. Bereits 2015 fand das Ziel Eingang in die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Verankert ist dieses Ziel im „SDG 2: Kein Hunger“.

Im Rahmen eines Brainstormings kam die neu gegründete Umwelt AG auf Ideen wie fachgerechte Lagerung, Verwendung saisonaler Produkte, Anpassung von Einkaufsgewohnheiten, Aufklärung über andere Lebensweisen, Verschenken statt wegwerfen und Lebensmittel haltbar machen.

Im weiteren Verlauf der gemeinsamen Arbeit kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umwelt AG auf die Idee, die haltbargemachten Lebensmittel in Form eines Adventsmarktes in der Schule zu verkaufen. Der Erlös daraus sollte an bedürftige Menschen in Weiden gespendet werden. Dafür haben die Schülerinnen und Schüler zum Teil zuhause, zum Teil in der Schule, Marmeladen eingekocht (Bratapfel-Marmelade, Apfel-Zimt-Marmelade, Orangenmarmelade), Äpfel in einem Vanille-Sud eingekocht, Kräutersalz hergestellt und Plätzchen und Cookies gebacken.

Um die eingemachten und haltbargemachten Lebensmittel für den Adventsmarkt vorzubereiten, wurde die Umwelt AG durch die Praktikantinnen und Praktikanten der FOSBOS Weiden unterstützt. Diese haben auch die Abwicklung der Vorbestellungen einzelner Klassen übernommen. Zu dieser Zeit haben die Praktikantinnen und Praktikanten ihre fachpraktische Ausbildung am Beruflichen Schulzentrum absolviert.

Aufgrund der Schulschließungen im Dezember konnte der Adventsmarkt nicht wie geplant durchgeführt werden. Erfreulicherweise kam bereits vor dem Adventsmarkt durch die Vorbestellungen in den Klassen eine ansprechende Geldsumme zustande. Allerdings waren noch einige der haltbargemachten Lebensmittel vorrätig. Deshalb entschieden wir uns dafür, die noch vorhandenen selbst gemachten Marmeladen zusätzlich zu der Geldsumme zu spenden. Die Spendenübergabe erfolgte gemeinsam mit Frau Schafbauer und Herr Breitkopf. Frau Schaftbauer hat mit Klassen aus dem Nahrungsmittelbereich Plätzchen gebacken für die Bedürftigen in Weiden. Herr Breitkopf hat mit den Zimmerern ein kleines Häuschen gebaut, welches zum Beispiel Obdachlose in Weiden zur kurzfristigen Lagerung ihrer Habseligkeiten nutzen können. So hat die Umwelt AG nicht nur einen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung geleistet, sondern zusätzlich die Bedürftigen in Weiden unterstützt.

Im Anschluss daran ist geplant, das Projekt unter anderem mittels Workshops weiterzuführen. Dadurch sollen möglichst viele Personen auf die Lebensmittelverschwendung mit deren Folgen aufmerksam gemacht werden und Handlungsalternativen aufgezeigt werden.

Stefanie Hösl

Planspiel des Europäischen Parlaments zum Thema "Zero Waste? - Die EU im Kampf gegen den Plastikmüll"

In der EU werden etwa 25 Millionen Tonnen Plastikmüll Jahr für Jahr produziert. Mehr als die Hälfte davon stammt von Verpackungen. Dieser wird oft verbrannt, vergraben oder exportiert und schadet der Umwelt. Nur ein kleiner Anteil wird wiederverwendet und umweltfreundlich entsorgt. Dieses Problem hat das Berufliche Schulzentrum Weiden zum Anlass genommen, ein Planspiel des Europäischen Parlaments zum Thema „Zero Waste? – Die EU im Kampf gegen den Plastikmüll“ durchzuführen. Die Teilnahme an diesem Planspiel war möglich, da das Berufliche Schulzentrum Weiden seit Oktober 2019 Botschafterschule für das Europäische Parlament ist. Geplant und organisiert wurde dieses Planspiel durch die Umweltschutzbeauftragte Stefanie Hösl und durch den Seniorbotschafter Georg Haydn. Vor Ort wurde das Planspiel durch Tim Bader und Alexander Kuschel von der Agentur Planpolitik durchgeführt. An diesem Planspiel haben neben der Klasse WBM 11c des Ausbildungsberufes Kaufmann/- frau für Büromanagement einige Juniorbotschafter der Fremdsprachenschule teilgenommen.

Das Planspielszenario thematisiert den Umgang mit Kunststoffabfällen. Das Planspiel orientiert sich dabei in groben Zügen an der „Europäischen Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft“, in der die Europäische Kommission das Ziel formuliert, dass in der EU bis 2030 alle in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen wiederverwendet oder kosteneffizient recycelt werden können. Dadurch soll u. a. verhindert werden, dass Kunststoffe in die Meere geraten oder in Form von Mikroplastik das Grundwasser belasten. Das Planspiel hat einzelne Punkte der Strategie in vereinfachter und für Schüler*innen verständlicher Art und Weise aufgegriffen.

Kern des Planspiels war der Vorschlag für eine „Verordnung über die Vermeidung, Wiederverwertung und den Export von Kunststoffabfällen in der EU“. Der fiktive Verordnungsvorschlag ist gegenüber der Realität stark vereinfacht und umfasst drei Streitpunkte:

  1. ein Verbot von Plastikverpackungen für Obst und Gemüse,

  2. eine verpflichtende Recyclingquote für Plastikabfälle, sowie

  3. die Beschränkung des Exports von Plastikabfällen in Drittländer.

Für jeden Artikel gab es drei denkbare Optionen und die Möglichkeit, im Rahmen der Planspielverhandlungen zu weiterführenden Kompromissen zu kommen.

Die Referenten Tim Bader und Alexander Kuschel haben den Vormittag sehr kurzweilig für die Schüler*innen gestaltet. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung erfolgte mittels Storytelling ein Input zu der EU und ihren Institutionen. Danach wurden die Rollenprofile unter den Schülerinnen und Schülern verteilt. Diese übernahmen im Rahmen des Planspiels die Rollen von EU-Abgeordneten der sieben Fraktionen aus zehn Ländern.

Die „EU-Abgeordneten“ begannen nach einer kurzen Einlesezeit mit ihrer Arbeit in den Fraktionen und Ausschüssen. Simuliert wurden formelle und informelle Verhandlungen im Umweltausschuss (ENVI) und im Industrieausschuss (ITRE) des Europäischen Parlaments. Eingebettet war hier auch die Pressearbeit in Kombination mit dem Führen von Interviews. Nach einigen Diskussionen haben sich zunächst die „Abgeordneten“ in den Ausschüssen auf einen gemeinsamen Gesetzesentwurf einigen können. Anschließend wurde durch die Ausschussvorsitzenden ein Gesetzesentwurf im Plenum eröffnet und mittels eines Kompromisses ein gemeinsamer Gesetzesentwurf verabschiedet.

Nach der Spielphase wurden die Schüler*innen aus ihren Rollen herausgeführt, um eine Trennung zwischen Rolle und Person zu erreichen. Abschließend fand ein rückbetrachtender Lernprozess durch Reflexion, Diskussion und das Aufstellen von alternativen Lösungsmöglichkeiten statt. Insgesamt berichteten die Schüler*innen von einer großen Herausforderung, da sie durch ihren Rollentausch zum Teil Meinungen vertreten mussten, hinter denen sie privat nicht stehen. Zusammenfassend war der durchgängige Tenor, dass dieser komplexe Themenbereich sehr gut auf die Schüler*innen abgestimmt war, wodurch eine zielführende Bearbeitung möglich war. Zudem begrüßten die Lernenden die Einbettung von relativ fernen Unterrichtsinhalten in eine spannende Thematik. In einem spielerischen Kontext haben die Schüler*innen neben den fachlichen Inhalten zur EU und ihren Institutionen gelernt, dass Demokratie auch bedeutet, andere Meinungen zu tolerieren und zu akzeptieren und sich auf einen gemeinsamen Konsens zu einigen. Mithilfe des Perspektivwechsels in den Rollen wurde dieser Lernprozess zusätzlich intensiviert. Aufgrund der Ausrichtung des Planspiels wurde ebenfalls Bildung für nachhaltige Entwicklung angestrebt. Die Schüler*innen merkten an, dass sie sich „erschlagen“ vom Plastikmüll fühlen. Um späteren Folgen entgegenzuwirken sehen sie die Verantwortung in allen Personen, denn jeder kann einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Ein erster Schritt könnte sein, beim Einkauf auf plastikfreie Verpackung zu achten.

Stefanie Hösl

Neugründung der Umwelt AG

Nach unserer sehr erfreulichen Auszeichnung zur „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ soll im Rahmen der Schulentwicklung eine Bildung für nachhaltige Entwicklung vorangebracht werden. Dabei sollen globale Zusammenhänge und Herausforderungen wie der Klimawandel, der Schutz der Biodiversität oder globale Gerechtigkeit zukunftsfähig vermittelt werden.

Aus diesem Grund wurde zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 die Umwelt AG am Beruflichen Schulzentrum durch die Umweltschutzbeauftragte Stefanie Hösl gegründet. Gesucht wurden kreative Schülerinnen und Schüler mit einer Affinität zu umweltbezogenen und nachhaltigen Projekten und/ oder technischer Begabung bzw. handwerklichem Geschick. Die Umwelt-AG hat sich regelmäßig über anstehende Projekte ausgetauscht und sowohl zuhause, als auch in der Schule, Projekte vorbereitet und durchgeführt. Im aktuellen Schuljahr haben sich Schülerinnen und Schüler der Klassen WBM 10b, WBM 11b und WBK 12a in der Umwelt AG engagiert.

Unter anderem hat die Umwelt AG an dem Projekt „Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung, klimafreundliche Ernährung“ für die Auszeichnung zur „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“ teilgenommen. Der Schüler Maximilian Lang der WBM 10b hat zudem die Gestaltung der Flyer, Plakate und der Videowall für den Adventsmarkt und auch für die Karikaturenausstellung „Glänzende Aussichten“ übernommen. Dies ist ihm überragend gelungen und verdient vollste Anerkennung. Im weiteren Verlauf des Schuljahres wird die Umwelt AG noch ein weiteres Projekt für die erneute Bewerbung zur Auszeichnung als „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ fertig stellen. Für die engagierte und hervorragende freiwillige Mitarbeit an den Projekten möchte ich allen beteiligten Schülerinnen und Schülern danken! Als Anerkennung für ihr Engagement erhalten die Auszubildenden hierfür eine Auszeichnung.

Ich freue mich bereits jetzt auf eine möglichst große Teilnehmerzahl in der Umwelt-AG im Schuljahr 2021/2022, denn wir haben die Welt in unserer Hand und übernehmen damit die Verantwortung für zukünftige Generationen.

Stefanie Hösl

Auszeichnung zur "Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule"

Das Berufliche Schulzentrum hat für das Schuljahr 2019/2020 die Auszeichnung „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“ erhalten. Für die Auszeichnung zur „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“ haben wir die zwei Handlungsfelder „Maßnahmen zum Klimaschutz“ und „Biologische Vielfalt in der Schulumgebung“ bearbeitet. Bewertet wurden die eingereichten Aktivitäten von einer Jury. Diese besteht aus Vertreter*innen

  • des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Kultus
  • des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus
  • der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen ALP
  • des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV)

Das Handlungsfeld „Maßnahmen zum Klimaschutz“ wurde mithilfe von zwei Projekten bearbeitet. Hier gilt ein besonderer Dank der Elektroabteilung, die dieses Handlungsfeld mit dem Projekt „Umrüstung der bestehenden Beleuchtung auf energiesparende LED Leuchten“ unterstützt haben. In der Elektroabteilung wurden im Schuljahr 2019/2020 die gesamte Beleuchtung auf energiesparende LEDs umgerüstet. In diesem Zusammenhang wurden etwa 150 Leuchtstoffröhren mit einer Leistungsaufnahme von 54 Watt durch LEDs mit 23 Watt ersetzt. Somit wird in den kommenden Schuljahren der Strombedarf der Elektroabteilung für die Beleuchtung der Klassenzimmer um über 50% reduziert. Hinzu kommt die wesentlich höhere Lebenserwartung von LED Leuchtmitteln gegenüber den herkömmlichen Leuchtstoffröhren, was ebenfalls nachhaltig ist, da diese seltener ausgetauscht werden müssen. Dadurch werden ebenfalls Ressourcen geschont.

Auf das Projekt kamen die Schüler, als sie im Rahmen ihrer Ausbildung das Thema „Beleuchtung“ behandelt haben. Dabei haben sie das enorme Sparpotenzial der LED Röhren erkannt. Im Deutschunterricht wurden dann die benötigten Zahlen ermittelt und die Ausschreibung verfasst. Als die Stadt Weiden den Auftrag erteilt hatte und die neuen Leuchtmittel geliefert waren, wurde im Rahmen einer Vorgangsbeschreibung zunächst das korrekte Vorgehen beim Wechsel eines Leuchtmittels besprochen und anschließen im Praxisunterricht umgesetzt. Somit haben die Schüler außer der Kaufentscheidung das gesamte Projekt durchgeführt. Das Projekt dauerte von Schuljahresbeginn bis etwa Weihnachten dieses Schuljahres.

Neben diesem Projekt wurde die Suchmaschine Ecosia implementiert. Eingesetzt wird die Suchmaschine aktuell vorwiegend im Ausbildungsberuf Kaufman/-frau im Büromanagement. Ecosia ist eine Suchmaschine, die sich verpflichtet, mindestens 80 % ihrer monatlichen Gewinne in das Pflanzen von Bäumen zu investieren. Bislang wurden bereits über 100 Millionen Bäume gepflanzt. Jeder von Ecosia gepflanzte Baum wird dort gepflanzt, wo er die größte ökologische und soziale Wirkung erzielt. Mit Projekten in Lateinamerika, Afrika und Asien trägt Ecosia nicht nur dazu bei, das weltweite CO2-Niveau zu senken, sondern unterstützt darüber hinaus lokale Dorfgemeinschaften dabei, Böden wieder fruchtbar zu machen, höhere Erträge zu erzielen und die Wasserversorgung sicherzustellen. Außerdem schafft Ecosia nachhaltige Jobs für Frauen, erheblich gesündere und sicherere Lebensumstände und mehr Bildungsmöglichkeiten für zahlreiche Menschen weltweit. Ecosia wurde auf Anregung der Schülermitverwaltung eingeführt. Um die Suchen auf der Plattform Ecosia dem Beruflichen Schulzentrum Weiden zuordnen zu können, wurde für den Baumzähler, unter Einhaltung aller (datenschutz)rechtlicher Grundlagen ein separater Link generiert.

Die Bearbeitung des zweiten Handlungsfeldes „Biologische Vielfalt in der Schulumgebung“ startete im Deutschunterricht zwei elfter Klassen. Hier wurde aus dem Wahlpflichtlehrplan "Analyse, Nutzung, Produktion und Präsentation von Filmen" der Themenbereich "Bewegte Bilder - mit Filmen arbeiten" ausgewählt. In dieser Unterrichtseinheit werden neben den Grundlagen der Filmproduktion Grundlagenkenntnisse zu Umweltthemen (u. a. Konsumverhalten, Mobilität/Verkehr, Lebensmittel/Ernährung, biologische Vielfalt) erarbeitet und vermittelt. Zu den verschiedenen Umweltthemen haben die Schülerinnen und Schüler Probleme und Handlungsmöglichkeiten erarbeitet und ihre Erkenntnisse in einem kurzen Erklärvideo dargestellt. Dadurch kamen die Lernenden auf die verschiedenen Ansatzpunkte, um die biologische Vielfalt in der Schulumgebung zu verbessern. Geplant war die Verbesserung des bestehenden Igelquartiers. Hier sollte sowohl die Unterschlupfmöglichkeit als auch die Umgebung angepasst werden, damit auch andere Tier- und Pflanzenarten Raum finden. Zudem sollte eine Totholzecke, ein Insektenhotel, eine Blumenwiese und eine Bruchsteinmauer errichtet werden. Außerdem war die Überarbeitung der Nistkästen und Futterstationen der Vögel geplant. Um die Ideen fachgerecht umzusetzen, wurde mit einem Vertreter vom Bund Naturschutz ein Termin an der Schule vereinbart. Da die Klassen an diesem Tag keinen Unterricht hatten, wurde der Termin von Frau Hösl übernommen. Es erfolgte ein Rundgang um die Schule, um die idealen Plätze für die vorhandenen Ideen auszuwählen. Für die Umsetzung der Ideen war noch eine dritte Klasse geplant. Aufgrund der Schulschließungen am Mitte März 2020 mussten alle weiteren geplanten Termine und Aktionen in der Schule abgesagt werden. Deshalb wurde der Radius von der Schulumgebung auf die häusliche Umgebung der Schulfamilie verlegt. Hier haben einige Lernende und Lehrkräfte Blumenwiesen angesät, Insektenhotels angebracht und Bruchsteinmauern errichtet. Das Projekt startete im Februar und dauert bis zum Ende des Schuljahres an.

Neben den oben durchgeführten Aktionen werden am Beruflichen Schulzentrum Weiden weitere umweltschutzbezogene und nachhaltige Maßnahmen ergriffen. Unter anderem besteht Zugang zu einem Trinkwasserspender an unserer Schule. Dies führt zu einer Vermeidung von Einwegflaschen, zu einem Wegfall von Transport, Lagerung und Reinigung des Leerguts und spart bis zu 70 Prozent Energie ein. Außerdem betreibt die Europa-Berufsschule seit Januar 2012 eine kleine Windkraftanlage. Die Anlage befindet sich auf dem Dach der Berufsschule und liefert eine maximale Leistung von 1 kW bei einer Windgeschwindigkeit von 12 m/s. Die Anlage soll demonstrieren, wie solche Anlagen errichtet, in Betrieb genommen und gewartet werden. Zudem wird seit Juni 2012 auch eine Versuchsanlage zur Erzeugung von Solarstrom an unserer Schule betrieben. Die Anlage besteht aus zwei Heliostaten mit je 4 Solarmodulen. Jedes Modul hat eine Leistung von maximal 220 W. Die Anlage wird in Unterrichtsprojekten bei den Elektronikern eingesetzt. Darüber hinaus stehen an der Europa-Berufsschule zwei Stromtankstellen zur Nutzung zur Verfügung. Elektrofahrzeuge aller Art können hier Ihre Akkus aufladen.

Stefanie Hösl