Veranstaltungen im Schuljahr 2020/2021
Die Liste der wegen der Pandemie verschobenen Veranstaltungen 2020/2021 ist lang. So konnte die DGB-Jugend und die Bundeswehr unser Berufliches Schulzentrum nicht besuchen sowie Ausstellungen zur Wiedervereinigung mit der DDR nicht stattfinden. Gleichfalls steuerte uns der Rententrailer mit dem Motto „Rente muss reichen“ nicht an. Ebenfalls auf der Wartebank befinden sich einige Veranstaltungen zum Grundgesetz und nicht zuletzt unsere 150-Jahrfeier der Berufsschule.
Wir machten uns jedoch auch im PuG-Unterricht auf in digitale Welten. PuG vermittelten wir über ein halbes Jahr via Microsoft Teams, was alles in allem überraschend gut funktionierte. Schüler, die im normalen Unterricht eher zurückhaltend agierten, blühten im Distanzunterricht auf, während andere sich nicht so angesprochen fühlten oder mit der Technik bzw. miesen Internetanbindungen kämpften. Grenzen des Distanzunterrichts wurden meines Erachtens vor allem im Bereich der Leistungserhebungen sichtbar, da Möglichkeiten des Unterschleifs hier eine große Versuchung für Schülerinnen und Schüler darstellen.
Hybridveranstaltung mit dem Kallmünzer Landtagsabgeordneter Tobias Gotthard von den Freien Wählern
Anfang Mai 2021 ebbte die Pandemie etwas ab, was uns einen kleinen Lichtblick in hoffentlich bald anbrechende, bessere Zeiten ermöglichte. So konnten wir am Ende der 3. Coronawelle den Kallmünzer Landtagsabgeordneten Tobias Gotthardt von den Freien Wählern in der Aula empfangen. Er beantwortete in 90 Minuten Fragen der Industriekaufleute der WIN 10B und WIN 11B. Da im Wechselunterricht nur eine Gruppe der WIN 11B anwesend war, die auch Fragen für den MdL vorbereitet hatte, schalteten wir diese per Videokonferenz zum Schülergespräch zu. Die Onlinegruppe beteiligte sich rege am Gespräch.
Dieses begann erst mit Fragen zur Person des Abgeordneten und seiner Tätigkeit im Landtag. Wie viele politische Gäste vor ihm, hatte auch unser Gast den Eindruck, dass die parlamentarische Arbeit durch die AfD schwieriger und belastender geworden ist. Der Schwerpunkt des Interesses richtete sich natürlich auf Aspekte der Coronabekämpfung. Die Azubis wunderten sich darüber, wie unterschiedlich in verschiedenen Bundesländern die Einschränkungen trotz relativ gleicher Ansteckungsraten gehandhabt wurden, was zu einer großen Unübersichtlichkeit der Regeln führt. Gotthard stimmte dem zu und gab der Hoffnung Ausdruck, dass mit den momentan eingesetzten Tests und des steigenden geimpften Bevölkerungsanteils die Inzidenzwerte weiter sinken werden und so langsam ein normales Leben mit den gewohnten Bürgerrechten möglich werde. Er verhehlte nicht, dass für Politiker die Situation ebenfalls sehr nervenzehrend sei, angefangen von der enormen Verantwortung bis hin zu den eigenen Einschränkungen im Kontaktbereich in der politischen Arbeit. Der ebenfalls anwesende Schulleiter wies darauf hin, dass die Arbeit der Schulleitung momentan gleichfalls sehr erschwert sei, da Regelungen, die für Montag gelten, häufig erst am Freitagnachmittag den Weg zu ihm fänden.
Die Schüler nutzten diesen Schwenk in den Bereich der Bildungspolitik, um sich zu erkundigen, ob die Digitalisierung nun zum Normalzustand wird. Der Freistaat stellte laut Gotthard in Coronazeiten beträchtliche finanzielle Mittel zur Verfügung, um diesen Bereich zu stärken. Alle waren sich allerdings schnell darüber einig, dass digitale Lerninhalte eher als eine Bereicherung zum Präsenzunterricht zu sehen sind, schon alleine deshalb, da digitale Leistungserhebungen noch Probleme bereiteten. Die Motivation, das digital dargelegte Material zu lernen, braucht doch meistens konventionelle schriftliche Prüfungen mit real anwesenden Schülern.
Abschließend erkundigten sich die Berufsschüler, warum Gotthardt denn für die Freien Wähler kandidiert. Sehr bewegt schilderte uns der Abgeordnete die angenehme Atmosphäre in seiner Partei, in der noch sehr offen und kontrovers über Problemlösungen diskutiert wird.
Neuer Fachlehrplan „Politik und Gesellschaft“ – „Best-Practise-Beispiele“ stammen aus Weiden
Im Rahmen der Einführung des neuen Fachlehrplans „Politik und Gesellschaft“ wurden durch uns als Modellschule im Modellversuch Werte-BS Unterrichtsentwürfe entwickelt. Die Erarbeitung dieser Materialien startete bereits im letzten Schuljahr. Aufgrund der ausgezeichneten Unterlagen werden folgende Unterrichtsentwürfe als Best-Practise-Beispiele in dem Pool des ISB veröffentlicht:
Von insgesamt über 40 eingereichten Unterrichtsentwürfen aus ganz Bayern haben es lediglich zwölf Einheiten in die Kategorie „Best-Practise-Beispiele“ geschafft. Da das berufliche Schulzentrum zwei dieser zwölf Plätze einnehmen darf, können wir auf die erbrachte Leistung sehr stolz sein.
Im Mai fanden die Termine zur Multiplikation des Fachlehrplans im Regierungsbezirk Oberpfalz statt, in welcher wir als Modellschule mit eingebunden sind. Hier werden durch Stefanie Hösl oben genannte Unterrichtsbeispiele des Modellversuchs vorgestellt, um die Werteorientierung und Demokratieerziehung im neuen Lehrplan an konkreten Einheiten sichtbar zu machen.
Darauf aufbauend werden im nächsten Schuljahr durch die Modellschulen die Unterstützungsmaterialien für die elfte Klasse erstellt.