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Azubi Plus: Drohnen- bzw. Multicopter-Technik
Seit dem Schuljahr 2018/19 wird das Zusatzprogramm „Moderne Multicopter-Technik“ an der Europa-Berufsschule Weiden angeboten. Hier erhalten angehende Kfz-Mechatroniker Kenntnisse über Bau, Handhabung, Flugrecht und Genehmigungen. Zudem bekommen sie einen Einblick in die theoretische Flugvorbereitung der kleinen unbemannten Luftfahrzeuge. Klingt zunächst trocken und langweilig, aber nach der Theorie kommt die Praxis und die Schüler erhalten nach den Flugstunden und der Theorie die Möglichkeit, einen Drohnen-Führerschein zu erwerben.
Drohnen, ein eher negativ behafteter Begriff für Multicopter oder Quadrocopter, sind schon längst mehr als nur ein Spielzeug unter dem Weihnachtsbaum. Sie erobern in der heutigen Zeit immer mehr den Luftraum. Glaubt man den Herstellern dieser Fluggeräte, gibt es für das autonome Fliegen in Zukunft keine Grenzen mehr: von spektakulären Flugaufnahmen, die Hobbyfilmer mit kleinem Budget erstellen, über Windpark- oder Solaranlagenparkbetreiber, die ihre schwer zugänglichen Anlagen inspizieren, vom Transport von Paketen, Pizzen, Zeitungen bis hin zur Küstenwache, die Schwimmwesten für in Seenot geratene Menschen so schnell und sicher transportiert. Die Nutzung von Wärmebild- und Infrarotkameras zur Ortung von Menschen und Tieren bei Feuerwehr und Rettungsdiensten gehört ebenso zu möglichen Einsatzgebieten von Drohnen.
Eine Verflechtung zum Kfz-Handwerk ist vielleicht auf den ersten Blick nicht so recht erkennbar. Dennoch, die gesamte Technik eines modernen Copters steckt auch in einem modernen Kraftfahrzeug; Beschleunigungssensoren, Lagesensoren, GPS, Funk- und Kameratechnik, Navigation, Leichtbauweise bis hin zum teilautonomen Fahren durch Ansteuern der Motoren. In Landshut wurde eines der ersten Lufttaxis für Deutschland vorgestellt. Die Firma Airbus und Audi entwickeln zusammen eine Hybriddrohne, eine Mischung aus Drohne und Auto.
So liegt es nahe, diese moderne Technologie als Zusatzunterricht für interessierte Auszubildende der Europa-Berufsschule Weiden anzubieten. Konzipiert und unterrichtlich begleitet wird das Projekt von StD Robert Winderl. Die Jugendlichen erhalten spannende Einblicke in den Aufbau und die Funktionsweise eines High-Tech-Produkts. Wer dabei sein will, muss allerdings aufgrund der hohen Nachfrage eine Prüfung absolvieren. Danach steht dem Start nichts mehr im Wege.