Fibu-Praxistag
Besonderes Zusatzangebot unserer Schule: FIBU-Praxistag
Der Fibu-Praxistag ist eine einzigartige Veranstaltung der Europa-Berufsschule Weiden für die Steuerberatungskanzleien ihres Einzugsgebiets und deren neu eintretende Auszubildenden.
An dieser eintägigen Veranstaltung, immer in der letzten Woche der Sommerferien, erhalten die Berufsanfänger eine Einführung in das DATEV-Programm Kanzlei-Rechnungswesen.
Der FIBU-Praxistag soll es den neuen Auszubildenden ermöglichen, bereits am Anfang der Ausbildung in der Kanzlei einfache Fälle zu bearbeiten. Als Einstiegstätigkeit bietet sich die Übernahme von einfachen Buchhaltungen (sog. „BMW-Buchhaltungen“ – Bäcker, Metzger, Wirte) an. Ziel eines FIBU-Praxistages ist es deshalb, dass die Auszubildenden in die Lage versetzt werden, einfache Kassen- und Bankbelege mithilfe des Programmes Kanzlei-Rechnungswesen zu buchen. Eine solche Zielsetzung führt zu folgenden Inhalten, wobei eine starke Betonung auf die Praxis, also auf den Programmeinsatz, gelegt wird:
- Prinzip des Buchens auf Kasse und Bank (Zunahme im Soll, Abnahme im Haben);
- Eingabe von Kassen- und Bankbuchungen mithilfe des Programmes Kanzlei-Rechnungswesen;
- Korrektur von bereits erfassten Buchungszeilen;
- Verwendung von Steuerschlüsseln und Automatikkonten;
- Skontobuchungen;
- Funktion „Aufteilen“;
- Buchung anhand von Belegen.
- OPOS-Buchungen
Mit diesem Praxistag sollen aber möglichst wenig theoretische Kenntnisse vorweggenommen werden, die erst im Laufe der Ausbildung an die angehenden Steuerfachangestellten herangetragen werden, weshalb auch vermieden wird, dass die Azubis bereits in einem frühen Stadium der Ausbildung mit einer Stofffülle erschlagen werden.
Der FIBU-Praxistag vermittelt somit ein Grundgerüst, das die Auszubildenden in die Lage versetzt, einfache Buchhaltungen zu übernehmen. Damit will die Europa-Berufsschule Weiden einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die neuen Mitarbeiter von Anfang an produktiv in der Kanzlei eingesetzt werden können.
Verbundstudium Steuern
Seit dem Schuljahr 2015/16 ist es für Auszubildende Steuerfachangestellte möglich, in Weiden ein Verbundstudium zu absolvieren. Damit brauchen an einer solchen Ausbildung interessierte Steuerberatungskanzleien ihre Nachwuchskräfte zum Studium und in die Berufsschule nicht mehr nach Hof oder Regensburg zu schicken.
Durch die Zusammenarbeit mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Weiden kann innerhalb von fünf Jahren eine Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten sowie ein Betriebswirtschaftslehrestudium absolviert werden. In diesen fünf Jahren kommen die Verbundstudenten auf 151 Wochen in der Kanzlei (95 in den ersten drei Jahren und 56 in den letzten beiden Jahren).
Im ersten Jahr arbeiten die Verbundstudenten – wie die regulären Auszubildenden auch – in der Steuerberatungskanzlei und besuchen während der Schulzeit zweimal wöchentlich die Berufsschule. Im zweiten Jahr beginnt das Studium, weshalb in den Zeiten, in denen sich die Vorlesungen und der Berufsschulunterricht überschneiden, den Studenten der prüfungsrelevante Stoff, den die regulären Auszubildenden während des Tages vermittelt bekommen, nachmittags nach den Vorlesungen gelernt wird. Diese Überschneidung beträgt insgesamt drei Semester, nämlich zwei im gesamten zweiten Jahr und eines im ersten halben Jahr des dritten Jahres. Im zweiten Halbjahr des dritten Jahres ist ein Freisemester, in dem die Verbundstudenten ganz regulär in der Kanzlei arbeiten und einmal pro Woche die Berufsschule besuchen. Am Ende dieses Halbjahres und somit am Ende des dritten Jahres steht die Berufsabschlussprüfung zum/zur Steuerfachangestellten, auf die sich die Studenten dadurch voll konzentrieren können.
Das vierte Jahr gehört dem Hochschulstudium, wobei die Semesterferien für die Arbeit in der Kanzlei zur Verfügung stehen. Im ersten Halbjahr des letzten Jahres ist das Praxissemester vorgesehen, das in der Kanzlei stattfindet. Den Abschluss bildet ein Studiensemester, in dem die Bachelorarbeit erstellt wird.
Für Kanzleien, die an akademisch ausgebildeten Mitarbeitern interessiert sind, bietet das Verbundstudium den großen Vorteil, dass durch die integrierte Berufsausbildung zum/zur Steuerfachangestellten eine breite Basis gelegt wird, auf die im Studium aufgebaut werden kann. Dies erleichtert es den Studenten, den Hochschulstoff besser einzuordnen, was noch zusätzlich durch die praktische Tätigkeit in der Kanzlei verstärkt wird. Derart ausgebildete Nachwuchskräfte können sofort nach Ablauf des Verbundstudiums für anspruchsvolle Tätigkeiten eingesetzt werden, ein „Anlernen“ von Hochschulabsolventen dürfte nicht mehr notwendig sein.