In der 2. PuG-Fachkonferenz beschrieb Michael G. Möhnle, dessen Vortrag uns von der Hans-Seidel-Stiftung vermittelt wurde, die Macht der sozialen Medien. Der ehemalige Pressesprecher des EU-Parlaments schilderte, wie vor allem die Generation Z ihre politischen Meinungen fast ausschließlich auf diesem Weg bezieht. Dabei handelt es sich eben nicht um objektiv nachprüfbare Informationen, sondern um affektiv aufgeladene Emotionen. Diese Art von Medien führt die Betrachter außerdem in eine Filterblase. Dort werden sie nur mit Eindrücken versorgt, die ihrem Weltbild entsprechen. Dabei spielen Fakenews als alternative Wahrheiten ebenfalls eine große Rolle, die sich auch mit KI generieren und über Bots automatisiert verbreiten lassen.
Möhnle betonte, dass die so entstehende Polarisierung unsere Demokratie bedroht, Wahlergebnisse massiv beeinflusst und dem Brexit den Weg bereitete. Die sozialen Medien indes nutzen all die erhaltenen Informationen der Konsumenten, um genau personalisierte Werbung zu platzieren, ein Milliardengeschäft. Die EU bekämpft diese Auswüchse mit gesetzlichen Vorgaben gegen Desinformation, die mit Milliardenstrafen sanktioniert werden. In der USA hingegen wird die Zerschlagung der Medienkonzerne diskutiert.