Am 18. Februar 2022 verließ Josef Weilhammer nach fünfzehneinhalb Jahren Dienst das Direktorat der Europa-Berufsschule in Richtung Ruhestand, wo ihn, wie er augenzwinkernd verrät, „seine neue Chefin erwartet“.
Unser ehemaliger Chef Josef Weilhammer, der nach eigenem Bekunden eigentlich nie Schulleiter werden wollte, blickt auf eine sich dynamisch verändernde Zeit mit ständig neuen Herausforderungen zurück, in der er mit seinem Team viele Weichen in Richtung Zukunft stellte. Hier kann nur einiges davon exemplarisch erwähnt werden.
Dazu gehören Konzeption und Einführung der Kooperativen Wirtschaftsklasse (WKJ), die Einrichtung eines Sprengels für den neuen Beruf „Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice“ an der Berufsschule, die Realisierung des doppeltqualifizierenden Bildungsgangs für Fremdsprachen-Kaufleute sowie die Teilnahme an bayernweiten Modellversuchen wie Profil 21, Inklusive Bildung in Bayern (IBB), Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge und Werte-BS.
Sogar die Gründung zweier neuer Schulen nahm Josef Weilhammer erfolgreich in Angriff: der Berufsfachschule für Fremdsprachenkorrespondenten (2008) und wenige Jahre später der darauf aufbauenden Fachakademie für Sprachen und Internationale Kommunikation (2012). An der Fachakademie mit Tschechisch als zweiter Fremdsprache erreichte Weilhammer die Etablierung eines Prüfungszentrums der Prager Karls-Universität für weltweit anerkannte tschechische Zertifikatsprüfungen. Dort lassen inzwischen neben den eigenen Studierenden auch Mitglieder der Bayerischen und der Bundespolizei ihre Sprachkenntnisse testen.
Der Einsatz des Beruflichen Schulzentrums für internationale Verständigung wurde 2008 mit der Europa-Urkunde, die Weiden als erste bayerische Berufsschule erhielt, und 2011 mit dem Euregio-Egrensis-Preis belohnt. Während seiner Leitungszeit erarbeitete sich die Europa-Berufsschule weitere Prädikate wie Botschafterschule des Europäischen Parlaments, Schulprofil Inklusion, Digitale Schule und Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.
Drei Dinge werden wohl Kollegium und Sekretariatsteam besonders in Erinnerung bleiben: die nicht einmal durch Ferien unterbrochene Dauerpräsenz des Chefs in der Schule, die nie versiegende Quelle an neuen Ideen und Konzepten und seine stete Gesprächsbereitschaft, versüßt durch Schokolade, Kekse oder Lebkuchen auf dem Besprechungstisch, an dem der Hausherr seinen Besuchern nach Wunsch dazu selbst den Kaffee kredenzte. Dazu kommen Gelassenheit und Menschlichkeit, verbunden mit der überlebenswichtigen Portion Humor, also Faktoren, die neben fachlicher Kompetenz Basis für den Erfolg der Schule, seiner Schule, waren.
Das Kollegium des Beruflichen Schulzentrums Weiden sagt herzlichen Dank für eine spannende, inspirierende Zeit und wünscht ihrem rührigen Schulleiter einen ebenso spannenden Ruhestand.
Trotz seines Wunschs auf einen leisen Abschied und all seiner Bescheidenheit ließ es sich Oberbürgermeister Jens Meyer nicht nehmen als Überraschungsgast an seinem letzten Arbeitstag ihn persönlich zu verabschieden und dankte ihm für sein jahrzehntelanges Engagament.
