Erasmus+ - Auslandspraktikum in Ballymacarbry (Irland)

Erfahrungsbericht - Absolventin der Fachakademie für Sprachen und Internationale Kommunikation absolviert 4-wöchiges Auslandspraktikum im Süden Irlands

 

 

Eine kleine Insel - und doch so groß

Ein Auslandsaufenthalt in Irland für mehre Wochen oder sogar Monate bietet einen genauen Einblick in den typisch irischen Alltag. Herzlichkeit und Gastfreundschaft werden hier besonders großgeschrieben. Egal wo man hinkommt, ob Stadt oder Land, wird man mit einem freundlichen „How’re ya?“ begrüßt und ganz klassisch zu einem schwarzen Tee mit Milch und Zucker eingeladen.

Trotz der geringen Einwohnerzahl von rund 5 Millionen beweist Irland dennoch, dass es auch in einem Land mit nur wenigen großen Städten - wie Dublin, Cork und Galway - viel zu sehen und vor allem einiges zu erleben gibt.

Natur pur

Eines der ersten Dinge, die mir nach meiner Ankunft im Süden des Landes klar wurde war, warum Irland „die Grüne Insel“ genannt wird. Wo man auch hinsieht, erstrecken sich über Kilometer hinweg zahlreiche Felder, Wälder, Berge und Flüsse – und natürlich dürfen bei der typischen Vorstellung von Irland die Kühe und Schafe auf der Weide nicht fehlen. Neben der beeindruckenden irischen Landschaft gibt es viele berühmte Sehenswürdigkeiten wie der Rock of Cashel, die Cliffs of Moher oder Cahir Castle, die einen tiefen Einblick in die Geschichte des Landes bieten. Damit ist Irland für mich die perfekte Wahl für einen Auslandsaufenthalt und wahrhaftig ein Ort zum Verlieben.


Leben in einer Gastfamilie

2021 hatte ich bereits die Möglichkeit, Dublin für drei Wochen kennen und lieben zu lernen. Damals war ich im Studentenwohnheim „Brickworks“ im Zentrum der Hauptstadt untergebracht. Doch eine Gastfamilie, wie ich sie dieses Mal erleben durfte, ist nochmal eine ganz andere Erfahrung. Eine spannende, wunderbare, manchmal auch herausfordernde Erfahrung. Aber eben auch eine einmalige Erfahrung. In meiner Vorbereitung für den Aufenthalt war mir wichtig, unbedingt die irische Kultur näher kennenlernen zu dürfen - und zwar durch das Leben der Menschen auf dem Land. Letztendlich landete ich dann bei einer vierköpfigen Gastfamilie in einem kleinen Ort namens Ballymacarbry (Co. Waterford, Süd-Irland). Vom ersten Tag an wurde ich von allen herzlich empfangen und sofort in die gesamte Familie integriert. Gemeinsame Besuche der Messe in der Dorfkirche, kulturelle Ausflüge in naheliegende Städte, Spieleabende und das Kochen von irischen Spezialitäten machten die Reise zu einem unvergesslichen und einzigartigen Erlebnis, das man in dieser Form eben nur in einer Gastfamilie erleben kann.

Praktikum

Das „Community Centre“ von Ballymacarbry war dann für 4 Wochen mein Arbeitsplatz. Zu meinen Aufgaben gehörten sowohl die Buchhaltung, als auch die Interaktion mit Organisationen, die das Gemeindezentrum für unterschiedlichste Aktivitäten nutzen können. Von Jugendgruppen, über Gymnastik- und Tanzvereine, bis hin zu Senioren, die sich einmal die Woche zum Kartenspielen treffen, lernte ich Menschen aus unterschiedlichsten Regionen kennen. Ein weiterer Arbeitsbereich war das integrierte Hostel, das bis zu 36 Menschen in 3 Hostelzimmern aufnehmen konnte. Diese für Buchungen vorzubereiten und sauber zu halten gehörte ebenfalls zu meinem Aufgabenbereich. Dank meiner Arbeitskolleginnen war immer eine lockere Stimmung vorhanden und gleich von Anfang an wurde mir Verantwortung übertragen und selbständiges Arbeiten ermöglicht.

Yay or Nay?

Ein absolutes Ja. Wenn man die Möglichkeit für solch einen Aufenthalt bekommt, dann sollte man sie auf jeden Fall wahrnehmen, denn diese Chance bietet sich nicht oft im Leben. Es gibt einem die Möglichkeit, viele neue und interessante Orte zu entdecken, verschiedenste Menschen kennenzulernen und vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Dazu gehört unter anderem die Erfahrung wie es ist, auf sich allein gestellt zu sein, und sich selbst und seinen Alltag sowie das Praktikum zu managen. Für mich persönlich war der Aufenthalt eine absolute Bereicherung. Sich aus seiner Komfortzone herauszubewegen, auch mal an seine Grenzen zu gehen und sich auf etwas Neues, Unerwartetes einzulassen. Und vor allem lernt man ganz selbstverständlich, in einem fremden Land in einer fremden Sprache zu kommunizieren. Und so durfte ich auch bei diesem Auslandsaufenthalt erneut hautnah erfahren, dass Sprache der Schlüssel zur Welt ist.

Verena Gradl, Absolventin der Fachakademie, 2023