Berufsorientierte Mathematik - praxisgerecht und handwerklich von Bedeutung

Teewärmer und Duftschalen, Stövchen sowie Verdunster? Was im Fach „berufsorientierte Mathematik“ (BOM) so alles berufsorientiert berechnet wird. Planung eines Werkstücks im Klassenzimmer, dass wir später in der Metallwerkstätte bauen wollen.

Wenn man die Fotos so anschaut, kommt man sicher nicht sofort darauf, was das alles mit Mathematik zu tun haben soll. Deshalb planen wir ein Werkstück, dass wir später in der Metallwerkstätte bauen wollen schon vorab im Klassenzimmer der BVJ-Klassen. Gemäß dem Motto "Was ich mir nicht vorstellen kann, dass kann ich auch nicht bauen!“.

So beginnen wir immer unsere Überlegungen zum vorgegebenen Thema. Am Anfang steht meist die grundlegende Klärung was das für ein Produkt ist, so dass wir alle wissen worum es geht. Denn in der Werkstatt müssen wir das alles umsetzen und bauen können.

  • Daher der Grundsatz des „Vorstellen können“ (als Schritt 1).
  • Dann muss alles gut geplant sein, dass heißt wir müssen nun eine Skizze des Produkts erstellen und die Einzelteile des Werkstückes ermittelt werden (Schritt 2).
  • Anschließend werden die Einzelteile benannt und es erfolgt die Zeichnung mit Bemaßung, wenn nötig perspektivisches Darstellen (Schritt 3).
  • Abschließend werden dann gemeinsam die Arbeitsschritte oder der Arbeitsplan festgelegt, der in den Werkstätten in die Praxis umgesetzt werden soll (Schritt 4).
    Hier besprechen wir die verwendeten Materialien und Werkstoffe die bearbeitet werden sollen.
     

An dieser Stelle setzt unsere Praxis- und berufsorientierte Mathematik ein, denn bei diesen Überlegungen wird deutlich, weshalb wir bei unseren Werkstücken regelmäßig mit mehr oder weniger komplexen Berechnungen konfrontiert werden. Schon in der Arbeitsplanung halten wir deshalb fest, wo genau wir Berechnungen machen müssen. Ob bei der Werkstoffauswahl, der Bearbeitung, z.B. beim Bohren der Werkstoffe oder beim Festlegen der Werkstückgrößen, überall sind Berechnungen notwendig, die durchgeführt werden müssen.
Bei vielen Schüler/innen kommt es hier dann zur Erkenntnis.
Bei guter Vorstellungskraft und optimaler Vorbereitung auf die zu bauenden Werkstücke, macht die anschließende Arbeit in der Werkstatt gleich viel mehr Spaß.

Wie man an den Bildern sehen kann, ist auch zwischen Planung und fertigem Werkstück, kein all zu großer Unterschied:
... auch wenn manchmal vielleicht bei einzelnen Schüler/innen die Frage bleibt "Was ist ein Stövchen?" :-)

Helmut Bösl