Lesung von Gerda Stauner: Eine oberpfälzer Familiensaga

Stauner schreibt nicht über die gesellschaftliche Elite, wie etwa Thomas Mann in „Buddenbrooks“. Statt dessen werden bei ihr die Sorgen und Nöte kleiner Leute aus oberpfälzer ländlichen Regionen geschildert, was nicht weniger interessant ist.

Die Autorin betrachtet in ihren Romanen prägnante Vorkommnisse der letzten 150 Jahre und analysiert ein völlig anderes Wertesystem. So waren Zwangsheiraten durchaus üblich. Tiefe Einschnitte in diesem Zeitraum erfolgten durch den Bau der Eisenbahn, die Transportzeiten wesentlich verringerte, die Einführung des elektrischen Lichts und die Verwerfungen durch den 1. Weltkrieg, der viele verstümmelte und traumatisierte Soldaten zurückließ. Der Wahnsinn des 2. Weltkriegs fließt ebenfalls in die Familiensaga ein, aber auch Vertreibungen von tausenden durch die Amerikaner, als der Truppenübungsplatz Hohenfels geschaffen wurde.

Die teilnehmenden Schüler aus den Berufsgruppen der Industrie- und Bürokaufleute unserer Berufsschule Weiden lauschten entsprechend gebannt dem Vortrag und stellten zum Abschluss noch einige Fragen.

 

Manfred Patzelt