Ausstellungseröffnung „Umbruch Ost – Lebenswelten im Wandel“ an der Europa-Berufsschule

MdL Skutella führt in die Ausstellung ein

Die Auszubildenden der Europa-Berufsschule Weiden erlebten altersbedingt den Ablauf der deutschen Wiedervereinigung nicht. Umso wichtiger ist es, diesen zentralen Bestandteil deutscher Geschichte den Schülern nahezubringen. Die Ausstellung „Umbruch Ost – Lebenswelten im Wandel“ der Bundesstiftung Aufarbeitung und des Ostbeauftragten der Bundesregierung bot hierfür einen willkommenen Anlass.

Dies hob ebenfalls Schulleiter Josef Weilhammer in seinem Eingangsstatement hervor und zeigte sich erleichtert, dass wir nach der uns fast ewig vorkommenden Coronapause wieder in einer Präsenzveranstaltung mit Gästen eine Vernissage gestalten durften.

MdL Christoph Skutella, der die Ausstellung an die Schule geholt hatte, verwies in seiner Einführungsrede auf die großen strukturellen Unterschiede des damaligen Ost- und Westteil Deutschlands vor der Wiedervereinigung. Der Mauerfall weckte einerseits immense Erwartungen. Gleichzeitig existierte eine große innerdeutsche Solidarität und Hilfsbereitschaft. Andererseits verursachte der damalige wirtschaftliche Zusammenbruch und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit im Ostteil Deutschlands Ängste, Verzweiflung und Verlusterfahrungen, was leider die Entstehung rechtsradikaler Tendenzen begünstigte, sich aber positiv in Kunst und Kultur niederschlug. Als Beispiel führte Skutella die Jugendkultur der 90er, wie etwa Punk, Techno etc., an. Selbst die Loveparade wurde von diesen Entwicklungen stark beeinflusst sowie nicht zuletzt der verhüllte Reichstag von Christo mit seiner Botschaft von Kunst und Kultur.

Der Schulleiter Weilhammer wies zudem ganz allgemein auf die Leistungen hin, die das Nachkriegsdeutschland stemmte, wie z. B. die Aufnahme von 15 Millionen Heimatvertriebenen oder eben in den 90er Jahren die deutsche Einheit, die bei allen Schwierigkeiten erfolgreich verlief. An die Schüler gewandt betonte er, dass ihn dies optimistisch ohne Angst in die Zukunft blicken lasse, die kommenden Herausforderungen würden ebenfalls bewältigt.

Die Auszubildenden, die die Ausstellung besuchten, lobten die Vernissage als willkommene Abwechslung, die gut geschriebenen Texte sowie die QR-Codes, mit deren Hilfe sich vertiefende Informationen unkompliziert aufs Smartphone laden lassen. Ihnen war außerdem wichtig, dass die Tafeln während den Pausen ohne großen Aufwand zugänglich sind. Auch externe Besucher konnten die Ausstellung bis zum Jahresende unter Beachtung der 3G-Regeln betrachten.