Lernfeld 1: Einfache Produkte aus Holz herstellen

Der Schreiner - Kreativität zum Anfassen!

Zu Beginn der Ausbildung lernen die Schreiner, wie sie ihre eigenen Ideen in Form einer Freihandskizze ausdrücken.
In der Schreinerwerkstatt üben sie den Umgang mit den Handwerkzeugen.

"Ein Untersetzer"
Für den Untersetzer wird zuerst eine Freihandskizze im Maßstab 1:1 erstellt.
Genau nach dieser Skizze wird der Untersetzer dann auch gefertigt.

"Teelichthalter im Advent"
Auftragsbezogen stellen unsere Schreiner verschiedene Entwürfe für ihren Teelichthalter vor.
Nach einem Beratungsgespräch erstellen sie dann die Freihandskizze für die Fertigung.
Zu einer gelungenen Kreation gehört auch eine entsprechende Holzauswahl. Heimische Holzarten, wie Fichte, Kiefer, Buche, Eiche und Ahorn werden teils kombiniert zum Adventsthema unter ästhetischen und ökologischen Gesichtspunkten gewählt.

Der nächste Auftrag, die "Stifteablage", wird durch Kundenwünsche konkretisiert. Stifte sollen sowohl abgelegt als auch gesteckt werden. Dazu soll Platz für Radiergummi und Büroklammern vorhanden sein. In diesem Schritt werden teilweise auch schon Verleimungen vorgenommen, um die Vorgaben konstruktiv umsetzen zu können. 

Lernfeld 2: Holzprodukte für den Außenbereich herstellen

Im Lernfeld 2 werden die Schreiner mit der Wirkung der Witterung auf das Holz konfrontiert.
Regeneinwirkung lässt das Holz aufquellen und es verformt sich dadurch auch. 
Deshalb muss Wasser möglichst schnell z.B. durch Schrägen ablaufen können oder durch Tropfnasen ein Weiterlaufen verhindert werden. 
Dies muss bei der Konstruktion nun mit berücksichtigt werden, damit Außenmöbel kann viele Jahre der Witterung standhalten können. 
Lärchenholz beinhaltet zudem viel Harz, das der Witterung besonderen Widerstand bietet. Es ist deshalb besonders für den Außenbereich geeignet.

Die Schreiner arbeiten nun auch schon an Maschinen. Sie berücksichtigen die Gefahren im Umgang mit den Holzbearbeitungsmaschinen.

Lernfeld 3: Einfache Treppen herstellen

Im Lernfeld 3 stellen die Schreiner in Partnerarbeit eine einfache gerade Treppe her. Sie müssen nun eine Vorstellung von einer Situation auf der Baustelle entwickeln.

Nach dem Aufmaß auf der Baustelle informieren sich die Schreiner über verschiedene Arten von Treppen und zugehörige Normen. Unter Berücksichtigung von Regeln zur Erstellung einer Treppe werden dann Berechnungen für den Steigungswinkel vorgenommen. Danach kann ein "Aufriss" erstellt werden. Ein CAD-Zeichenprogramm unterstützt dabei den präzisen Planungsprozess. In der Werkstatt reißen die Schüler aus den Plandaten die Konstruktionsteile an und verwenden neben stationären Holzbearbeitungsmaschinen auch die Handoberfräse zur Bearbeitung von Wangen und Stufen. Mit einer Schablone können dann in den Wangen die Stufentaschen genau ausgefräst werden. Mit Treppenschrauben werden die Stufen mit den Wangen dann zur fertigen Treppe montiert.
 

Lernfeld 4: Einfache Trockenbaukonstruktionen herstellen

Im Lernfeld 4 erstellen die Schreiner eine Trennwand in "Trockenbauweise".
Sie informieren sich über marktübliche Konstruktionssysteme und Bauprodukte und entscheiden dann auf Grund der Anforderungen, welche Unterkonstruktion, Beplankung und Verbindungsmittel sie verwenden.
Nach Fertigstellung der Planung erlernen die Schreiner in der Werkstatt zuerst den Umgang mit den erforderlichen Werkzeugen des Trockenbauers, denn die Übergänge der Gipskartonplatten müssen sauber verspachtelt und geschliffen werden. Ebenso müssen die Wand- und Bodenanschlüsse fachgerecht erstellt werden, damit Rissfreiheit gewährleistet ist.
Nach Fertigstellung der Trockenbauwand werden die Reststoffe getrennt und für eine umweltschonende Entsorgung vorbereitet.

Lernfeld 5: Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen

Im Lernfeld 5 werden die Schreiner in die weite Welt der vielfältigen Werkstoffe eingeführt. 
Als Werkstoffe werden Glas, Kunststoff und Metall eingebunden.
Der Umgang mit Kristallglas im Zuschnitt und der Kantenbearbeitung fordern einiges an Feingefühl. 
Ebenso die Verarbeitung von Kunststoffen, deren Oberflächen sehr empfindlich sind. Hierbei spielt ebenso die Wärmeentwicklung bei den Thermoplasten eine bedeutende Rolle. 
Die Verarbeitung von Metall bezieht sich primär auf die Aufhängung für das Spiegelmöbel an der Rückseite.

Die Präsentationsmappen für die Werkstücke erreichen nun schon einen Umfang, wie er für die Gesellenprüfung gefordert wird.

Lernfeld 6: Einfache Einrichtungsgegenstände planen und herstellen

Personalkompetenzen, Medienkompetenzen, Sozialkompetenzen ...

Schlagworte, die in der Ausbildung zunehmend an Stellenwert gewinnen und unseren Auszubildenden im Berufsalltag und im Umgang mit den Kunden immer mehr abverlangt werden. Im Lernfeld 6 wird nun in 3er Teams angepackt. 

Der Auftrag zur Herstellung:

Ein Möbel mit klassisch geführtem Schubkasten mit Schwalbenschwanzzinkung, ein drehendes Element (Tür oder Klappe) und ein schräges oder rundes Element im Korpus.

Und nun geht´s in die Welt der Fantasie: Gestalten, vergleichen, im Team Kompromisse schließen, abwägen ... dann werden die Aufgaben im Team aufgeteilt. Ebenso in der Vorbereitung der Fertigungszeichnungen, der Materialien, der Werkstoffe ...

Anhand der Konstruktionsskizzen kann bereits die Vorbereitung der Rohmaterialien erfolgen. Im Zuge der Feinplanung geht dann auch die fortschreitende Fertigung einher.

Der Eindruck auf den Kunden zählt und ist für unsere Arbeit entscheidend!

Von den colorierten Entwürfen, zu den CAD-Fertigungszeichnungen, einer gut durchdachten Arbeitsvorbereitung, über die millimetergenaue saubere Fertigung, zur eindrucksvollen Kundenpräsentation.

Lernfelder 7-10 in der Fachstufe 1

Mit dem Lernfeld 7 beginnt das Kapitel des Möbelbaus. Die Schüler lernen die verschiedenen Möbelbauarten kennen, Scharniere, Beschläge, die Oberflächenbehandlung ... einfach alles rund ums Möbel. Sie setzen sich mit Gestaltungsvarianten im Goldenen Schnitt auseinander und erarbeiten sich individuelle Entwürfe. Die Skizzen werden konkreter und vereinen Ästhetik mit Funktionalität und Moderne. Die Schüler müssen konstruktive Lösungen mit den Beschlägen entwickeln. Lehrer und Meister im Betrieb ergänzen sich im Dualen System, was bei diesem Werkstück große Bedeutung genießt.

Im Lernfeld 8 geht der Weg zum Systemmöbel. Dabei werden die Besonderheiten der rationellen Fertigung unter Beachtung der Kombinierbarkeit der Elemente, der Rastermaße und der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Das CNC-Bearbeitungszentrum kommt hier in vollem Maße zum Einsatz. In 3er Teams wird ein Systemmöbel für die CNC-Maschine programmiert und gefertigt. Ein gewählter Teamkoordinator muss sich rund um die Organisation kümmern und die Programme auf Fehler prüfen. 

Die Einbaumöbel thematisieren das Lernfeld 9. Die Hinterlüftung, die Montage und bauliche Gegebenheiten beeinflussen unterschiedliche Konstruktionsprinzipien. Die Schüler wenden verschiedene Methoden und Geräte für die Maßaufnahme auf der Baustelle an und planen entsprechende Boden- und Deckenanschlüsse für die Einbaumöbel. 

Mit dem Lernfeld 10, den raumbegrenzenden Elementen des Innausbaus, wird das Schuljahr abgerundet. Kundenerwartungen, bauphysikalische Anforderungen und Bauvorschriften müssen mit den Verkleidungen, den Trennwänden und Fußböden unter einen Hut gebracht werden. Die Schüler erarbeiten dazu Unterlagen für die Konstruktion und Fertigung, planen die Baustelleneinrichtung und die Baustellensicherung für die Montage.

Lernfelder 11-14 in der Fachstufe 2

Im Lernfeld 11 begegnen die Schülerinnen und Schüler den Bauelementen des Innenausbaus, nämlich den Innentüren und Treppen. Sie nehmen die baulichen Gegebenheiten vor Ort auf, beraten den Kunden und gestalten die Erzeugnisse. 

Im Lernfeld 12 befassen sie sich mit den Bauelementen, die einen Baukörper nach außen abschließen, nämlich den Fenstern und Außentüren. Das Anforderungsprofil an Fenster und Außentüren ist bestimmt von bauphysikalischen Zusammenhängen. Die Beschlagtechnik, Dicht- und Dämmstoffe müssen hier gründlich durchgearbeitet werden, wie auch die Befestigungstechnik mit den korrekten Bauanschlüssen nach dem Stand der Technik und Energieeinsparverordnung (EnEV). Schon im Hinblick auf das nächste Lernfeld spielen der konstruktive und auch notwendige chemische Holzsschutz eine wichtige Rolle.

Das Lernfeld 13 steht in engem Bezug zum Lernfeld 12, da die Witterung den Schreiner immer wieder herausfordert. Schadensanalyse, Pflege, Wartung, Konservierungs- und Instandhaltungstechniken gehören zum Alltag vor Ort beim Kunden. 

Lernfeld 14 fordert einen Arbeitsauftrag aus dem Tätigkeitsfeld. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten selbstständig einen vollständigen Kundenauftrag, informieren sich eingehend über den Auftrag und entwerfen einen Plan für die Auftragsabwicklung.
Dazu konzipieren sie verschiedene Lösungsansätze und bereiten ein Kundengespräch mit Präsentation von getroffenen Entscheidungen der verschiedenen Varianten vor. Sie nehmen gemeinsam mit dem Kunden den Auftrag ab.